Der kleine Bio-Familienbetrieb Odorica liegt im Dreieck von Levoča, Levočské Lúky und Spišský Hrhov, in den Medviedie Bergen, in der Nähe der Stadt Levoča (UNESCO). Vom Betrieb aus hat man einen Blick auf den Nationalpark Tatra (ca. 50 km). Frau Zuzana baut in dritter Generation Kräuter an und verarbeitet diese. Der Name AFRA beinhaltet nicht nur den Namen des Gründers Andrej Frank, sondern auch das Ziel des Betriebes: "Alternative Heilpflanzenkunde". Andere Geschäftsaktivitäten umfassen die Produktion und den Verkauf von gesunden und frischen Produkten direkt auf dem Bauernhof.
Sekundarstufe
| Anzahl der Arbeiter | Familienmitglieder | externe Mitarbeiter |
|---|---|---|
| Vollzeit | 3 | 0 |
| Teilzeit | 0 | 1 |
Der Betrieb befindet sich nicht in einem geschützten Gebiet, aber die Landschaft bietet einen Mehrwert für die landwirtschaftlichen Aktivitäten. Es gibt Quellen für hochwertiges Trinkwasser in der Region und der ökologische Landbau wirkt sich positiv auf den Trinkwasserschutz aus. Die Aussicht auf die Hohe Tatra (der Nationalpark) und die mittelalterliche Stadt Levoča (UNESCO) ziehen viele Touristen an. Die historischen Terrassen rund um den Hof wurden traditionell landwirtschaftlich genutzt und schützen nun auch die Hänge vor Erosion. Ein ehemaliger Besitzer, die Familie Czáky aus Spišský Hrhov, baute im 19. Jahrhundert den Hof Odorica auf. Nach der Kollektivierung wurde die Betrieb 1987 wieder begonnen. Es werden traditionelle heimische Bio-Lebensmittel und andere Bio-Produkte produziert. Die Tiere werden ausschließlich mit natürlichem Futter gefüttert und gehen auf die Weide. Die bestmögliche Pflege steht im Vordergrund. Der Betrieb konzentriert sich auf Heilpflanzen (1,5 ha). Frau Zuzana Homolová verkauft Heilpflanzen über die Firma AFRA BIO mit Sitz in Levoča. Darüber hinaus hält Frau Homolová Vorträge teil und berät in diesem Bereich. Sie ist Vorsitzende des Verbandes für ökologischen Landbau - Ekotrend Slovakia. Der Betrieb organisiert auch Sommer-Öko-Camps für Kinder und beteiligt sich an der weltweiten Initiative "Woofing".
Die Landwirtin hatte keine Ausbildung in Bezug auf die Entwicklung multifunktionaler und nachhaltiger landwirtschaftlicher Tätigkeiten. Ihre Fähigkeiten entwickelte sie im Laufe der Jahre auf der Grundlage eigener Erfahrungen und dank des Wissensaustauschs mit anderen Landwirten. Erfahrungen, die von Landwirten ausgetauscht werden, sollten leicht zugänglich gemacht werden - auch online. Viele Kleinbauern in der Slowakei stehen dabei jedoch vor einem großen Problem, nämlich einer langsamen oder keiner Internetverbindung in abgelegenen ländlichen Regionen. Der Direktverkauf auf dem Hof ist das wichtigste Kriterium für die erfolgreiche multifunktionale Geschäftsstrategie, denn erst durch den Besuch vor Ort können Besucher / Konsumenten nachvollziehen, wofür die eigentliche Qualität wirklich steht - es ist die Qualität der jeweiligen Landschaftstypen und Anbaumethoden unter Berücksichtigung des Landschaftswertes. Darüber hinaus sollte erwähnt werden, dass der Heilkräuter-Anbau in Familientradition dem Landwirt die Möglichkeit gab, andere über das menschliche Wohlergehen und die Gesundheit in Verbindung mit der Bedeutung der Landbewirtschaftung auf nachhaltige Weise aufzuklären. Dieses Wissen half der Landwirtin, ihre Möglichkeiten auch in der Geschäftswelt zu erweitern - Gründung eines Handels mit Heilpflanzen (Online-Shop mit großer Reichweite) und damit verbundene Bildungsaktivitäten mit überregionaler Wirkung sowie intensive lokale Präsenz.
"Der Landwirt liefert seine Produkte direkt an die Verbraucher. Das über mehrere Generationen weitergegebene Wissen über Heilpflanzen stellt ein immaterielles Kulturerbe dar, das die Gesundheit der Verbraucher und auch die Qualität der Landschaft positiv beeinflusst."
Die Landwirtin hat ihr Wissen über multifunktionale Landwirtschaft schrittweise über mehrere Jahre hinweg erworben, nicht nur durch ihren Alltag auf dem Bauernhof, sondern auch durch ihre beruflichen Erfahrungen in einer gemeinnützigen Organisation auf nationaler Ebene - Ekotrend Slovakia. Ekotrend Slovakia bringt Produzenten, Hersteller, Fachleute und Interessierte aus den Bereichen des ökologischen Landbaus und nachhaltigen ländlichen Lebens zusammen. Das Haupthindernis, mit dem sie konfrontiert ist, ist auch das Hauptproblem anderer kleiner Familienbetriebe in der Slowakei - nämlich ein effektiver Direktabsatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Kurze Wertschöpfungsketten und Direktverkäufe sind wichtige Punkte für die erfolgreiche multifunktionale Geschäftsstrategie. Darüber hinaus verbessern Direktverkäufe in Verbindung mit ökologischem Landbau die Lebensqualität auf dem Land . Familiengeführte Betriebe spielen eine wichtige Rolle bei der Beseitigung der Folgen der Kollektivierung und damit verbundener Transformationen, die im Kommunismus stattfanden und die Agrarlandschaft in ein Land mit wertvollem landschaftlichem Charakter verwandelten. Dank der Bemühungen dieser Landwirte können die Kunden und Besucher den Zusammenhang zwischen hochwertigen Lebensmitteln und der Landschaftsqualität ("Geschmack des Landes") besser verstehen, wenn sie die Betriebe besuchen und dort Produkte kaufen. Die größte Herausforderung für den Landwirt besteht darin, sich selbst zu versorgen. Aufgrund der komplizierten Gesetzgebung sind einige der wichtigsten landwirtschaftlichen Tätigkeiten kaum durchführbar. So verschenken die Bauern oft potentielles Einkommen und können auch nicht das Arbeitskräftepotential der slowakischen Landschaft heben.
| Stärken | Schwächen |
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| Chancen | Bedrohungen |
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Kleine und familiengeführte Betriebe benötigen grundlegendes gesetzliche und rechtliche Kenntnisse bzgl. der genauen rechtlichen Definition eines Familienbetriebs. Insbesondere sollten solche Rechtsvorschriften bestimmte Bedürfnisse (natürliche, historische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche) verschiedener ländlicher Regionen mit unterschiedlichen Landschaftstypen berücksichtigen. Ohne einfachere Gesetzgebung haben viele Junglandwirte sowie kleine und familiengeführte Betriebe mit der Gesetzgebung zu kämpfen. Das erschwert ihre täglichen Aktivitäten zum Wohle der Region oder der Landschaft . Erfolg bedeutet, dass neben Erzeugung auch Verarbeitung und Verkauf in der Hand des Betriebs liegen. An diesem Punkt hat ein Betrieb dann die Möglichkeit, den Verbrauchern zu erklären, wie die Arbeit der Landwirte den Wert des jeweiligen Landschaftstyps und andere wichtige Aspekte beeinflussen. So trägt der ökologische Landbau zum Schutz der Wasserressourcen bei und die Anlage und Pflege historischer Terrassen wirkt sich positiv auf den Landschaftscharakter aus. Die von den Landwirten organisierten Öko-Camps sind eine sehr gute Möglichkeit, die jüngere Generation für die Landwirtschaft zu interessieren und zu erklären, wie die Landbewirtschaftung die natürlichen und kulturellen Werte der Agrarlandschaft nachhaltig unterstützt.
- Ist ein Familienbetrieb in Ihrem Land eine bestimmte Wirtschaftseinheit? Wenn ja, bitte geben Sie Beispiele an, welche Rechtsvorschriften multifunktionale Landwirtschaft positiv beeinflussen.
- Welche Rolle spielt ein Landwirt bei der Erhaltung des Werts eines Landschaft?
