Graditz Stud Farm

1. Einführung

Der Betrieb setzt auf ein einzigartiges Konzept für gesundes und natürliches Rindfleisch. Auf dem Gestüt Graditz mit seinen weiten Grünland-Pferdekoppeln weiden parallel die Hereford-Rinder von Herrn Schneider. Pferde weiden sehr selektiv, so dass die Rinder in optimaler Nachweide gehalten werden. Durch diese Kombination wird die entsprechende Artenvielfalt und Struktur des teilweise über 300 Jahre alten Grünlands erhalten.

Das Weiden von Pferden und Rindern wirkt sich positiv auf die Artenvielfalt von Insekten und Pflanzen aus. Die Weiden in Graditz setzen sich daher auch sehr vielfältig zusammen: 81 % Gräser (mind. 9 Arten) 14,6 % Kräuter (mind. 17 Arten) und 4 % Leguminosen (mind. 2 Arten). Dadurch steht das ganze Jahr umfangreiche Futtergrundlage vom Grünland zur Verfügung.

Der Betrieb setzt auf Nachhaltigkeit, Regionalität und 100 % artgerechte Haltung.

 

2. PROFIL DES PROMOTERS

Graditz Stud Farm

Vorname
Matthias
Familienname, Nachname
Schneider
Geburtsjahr
1967
Geschlecht
Männlich
Ausbildung

Landwirt; Dipl. Agr. Ing; Dipl. Informatik Ing.; Dipl-Betriebswirt.

3. Betriebsprofil

Addresse
Gestütsstraße 04860 Torgau Alemania

51.5440931788, 13.0566501617

Land
Deutschland
Fläche des Bauernhofs in ha
50.00
Gründungsdatum des Betriebs
Datum, seit dem der Betriebsleiter den Betrieb führt
Anzahl der Arbeiter Familienmitglieder externe Mitarbeiter
Vollzeit 1 0
Teilzeit 0 0
Betriebsbeschreibung

Herr Schneider kooperiert mit dem Gestüt vor Ort auf den Weiden. Die Flächen im Gestüt sind gepachtet. Zusätzlich gibt es seit 2017 noch Eigentumsflächen direkt an der Elbe. Die Mutterkühe sind das ganze Jahr im Freien. Diese artgerechte Freilandhaltung in der Herde wirkt sich positiv auf die Tiergesundheit und damit auf gesunde und vitaminreiche Rindfleischqualität aus. Die Rinder stehen mindestens 20 Monate auf der Weide, so dass ihr Fleisch in Ruhe reift. Das Rindfleisch wird ganzheitlich angeboten. Also neben den „Filetstücken“ auch weitere Bestandteile, wie Knochen und Beinscheiben. Dadurch entsteht bei den Kunden auch wieder ein direkter Bezug zum Rindfleisch. 

Dies unterstützt Herr Schneider zusätzlich durch naturnahe Events - wie zum Beispiel das gemeinsame Treiben der Rinder von der einen Weidefläche auf eine andere entlang der Elbe. Dieses Event bietet er für Interessierte an. Die Events sind regelmäßig ausgebucht. Daneben bietet er in Kooperation mit lokaler Metzgerei und Gastronomie Events an, in denen das Rindfleisch und dessen Zubereitung mit den Kräutern, die heute aufgrund seiner Bewirtschaftungsweise wieder auf den Wiesen zu finden sind, im Mittelpunkt stehen. 

4. Multifunktionale / nachhaltige Landwirtschaft und europäische Agrarlandschaften (EAL)

Landschaftstyp
Freier Text

Der Betrieb liegt im Landkreis Nordsachsen. Das Gebiet Ostelbien erstreckt sich über 161 km² in einer Länge von 23 km (Nord-Süd- Ausdehnung) und einer Breite von 11 km (Ost-West-Ausdehnung). 

Hier leben ca. 6.600 Einwohner (Stand: 2014) in 31 Ortschaften und Ortsteilen. Prägend am Standort ist der Fluss Elbe und die Gestütsanlage Graditz mit ca. 300 ha Grün- und Weideland, wo eine Verschmelzung der Landschaft zwischen Wohnstätten und Stallgebäuden sowie Weideflächen stattfindet.

Das Beweiden der Grünlandflächen ist eine Nutzungsart mit langer Tradition. Die Hereford-Rinder weiden Gras sowie Kräuter ab und bedanken sich mit exzellenter Fleisch-Qualität. Zugleich pflegen und erhalten sie das Wiesenareal.

Herr Schneider nutzt diese Grundlagen zur Erzeugung und punktet damit auch in der Direktvermarktung seines Fleisches im Großraum Leipzig. Er setzt auf Transparenz und Echtheit: Konkreter Landwirt mit konkreter Kuh auf konkreter Weide.

Durch die Art der Bewirtschaftung trägt der Betrieb bei zu:

- Erhalt und Stärkung der Biodiversität

- Erhaltung traditioneller Bewirtschaftungstechniken

- Förderung des Wertes der Landschaft

- Erhalt von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum

- Landschaftstourismus im ländlichen Raum 

- Produktion von qualitativen, sicheren und gesunden Lebensmitteln; 

 

Rat und Empfehlung

"Ich achte darauf, dass mein Betrieb im Einklang ist."

"Sobald ich darüber nachdenke, mich am Markt zu differenzieren, ist Landschaft ein sehr wichtiges Element. Der Gedanke, auf andere Art und Weise zu vermarkten, lohnt sich."

"Sieh Dir genau an, was auf anderen Betrieben gemacht wird, insbesondere auch im Bereich der Wertschöpfung: was macht der Handel? Was machen die Köche?"

5. Einschätzung, notwendige Fähigkeiten, Fragen

Allgemeine Überlegungen

 

Es ist essentiell für einen Landwirt, sich mit den speziellen Bedingungen vor Ort auseinanderzusetzen. Daraus ergeben sich Beschränkungen, aber in den meisten Fällen auch spezielle Chancen.

Herr Schneider hat seinen Betrieb basierend auf dem Grundgedanken "Nachhaltige Tierhaltung, Landwirtschaft & Landschaft" als ganzheitliches Konzept umgesetzt. Dass der Betrieb in nur 3 Jahren zur Voll-Existenz erwachsen konnte, hängt neben der Erzeugung vor allem mit der Verarbeitung und Vermarktung am Betrieb zusammen, die absolut stimmig ist, und Möglichkeiten zum Naturerlebnis für Alt und Jung, in der Stadt wie auf dem Land bietet. Neben dem Direktverkauf in Graditz betreibt er auch einen Hofladen in Leipzig.

Der Betrieb schafft einen Mehrwert für die Region. Basierend auf dem Prinzip "Stärken stärken" und "Jeder soll das machen, was er am besten kann" kooperiert er sowohl auf der Ebene der Erzeugung (mit anderen Landwirten und Züchtern) als auch in der Verarbeitung und Vermarktung (Metzgerei und Gastronomie).

Am Ende profitiert der Betrieb selbst, die Region und die Landschaft.

 

Stärken Schwächen
  • Fester Kundenstamm durch Erlebniskultur und durchgehende Story.
  • Nutzung der modernen Medien zur regelmäßigen Kontaktpflege (Mail-Newsletter, Facebook, Instagram).
  • Stabile Ertragsgrundlagen in der Weidehaltung.
  • Leistbares Pensum durch Kooperationen.
  • Man kann nicht perfekter Vermarkter und perfekter Erzeuger sein; dies muss man erkennen und entsprechend handeln.
  • Ein funktionierendes Netzwerk ist notwendig.      
Chancen Bedrohungen
  • Produktpalette ergänzen (z.B. durch zusätzliche Hühnerhaltung uf den Weiden).
  • Synergien heben und wachsen.
  • System und Konzept sind einzigartig, aber kopierbar.
  • Skandale im Lebensmittelbereich sind immer möglich und schlagen ggf. durch.
  • Direkte regionale Konkurrenz wäre eine Herausforderung bzgl. der notwendigen Preise in der Direktvermarktung.
Haupttraining/Fähigkeiten/Kompetenzen

Herr Schneider ist sehr gut ausgebildet in vielen Bereichen. Er schätzt sich selbst sehr stark im Bereich der Vermarktung ein. Er setzt auf Kommunikation und Transparenz.

Er ist in ständigem Kontakt und Austausch mit den Kunden und fragt nach deren Meinung. Damit bleibt er am Puls der Zeit.

Darüber hinaus ist er offen für Kooperationen, und lässt sich von anderen Betrieben zuarbeiten. Dies bringt ihm Freiraum für seinen eigenen Fokus.

Fragen

- Einen Betrieb von fast Null zu starten, ist eine herausfordernde Aufgabe. Es ist nicht leicht, ein Niveau zu erreichen, das ein angemessenes unternehmerisches Einkommen ermöglicht, aber es ist möglich, einem klaren Konzept zu folgen. Haben Sie ein solches Konzept?

- Erhaltung der biologischen Vielfalt und Erhaltung des visuellen Landschaftscharakters und Erhaltung traditioneller Rassen verbinden den Betrieb wieder mit der lokalen Gemeinschaft. Erkennen die Menschen Sie und Ihre wertvolle Arbeit?

- Der Kontakt mit der lokalen Gemeinschaft bringt auch Geschäftsmöglichkeiten entlang der Wertschöpfungskette mit sich. Stehen Sie in direktem Kontakt mit Ihren Kunden?

Schlüsselwörter

EAL Schlüsselwörter