Farm Crone

1. Einführung

Hof Crone liegt an der L 655 zwischen Werdohl (18000 Einwohner) und Lüdenscheid (75000 Einwohner). Der Betrieb ist Mitglied im Projekt "Landwirtschaft zum Anfassen" und wirtschaftet nach den Grundsätzen des Integrierten Pflanzenbaus. 

Der Familienbetrieb Crone pflegt Streuobstwiesen, legt Hecken an, und lässt Ackerränder erblühen. Er trägt zum Erhalt der Kulturlandschaft bei, und bietet neben den Möglichkeiten der Begegnung im Rahmen der Direktvermarktung auch jährlich eine umfassende Bildungs- und Informationsveranstaltung mit dem Naturschutzzentrum Märkischer Kreis an: das Sauerländer Apfelfest.

2. PROFIL DES PROMOTERS

Farm Crone

Vorname
Christian
Familienname, Nachname
Crone
Geburtsjahr
1970
Geschlecht
Männlich
Ausbildung

Landwirtschaftsmeister; BUS-Kurse (Persönliche Weiterbildung in der Landwirtschaft); Staatl gepr. Forstwirt

3. Betriebsprofil

Addresse
Nevinghoff 40 - 48147 Münster

51.987440497, 7.63343811035

Land
Deutschland
Fläche des Bauernhofs in ha
150.00
Gründungsdatum des Betriebs
Datum, seit dem der Betriebsleiter den Betrieb führt
Anzahl der Arbeiter Familienmitglieder externe Mitarbeiter
Vollzeit 2 1
Teilzeit 2 0
Betriebsbeschreibung

Durch die Heirat der Eltern F.W. und Brunhilde Crone wurden zwei benachbarte Betriebe vereint. Den daraus gewonnenen Betrieb mit 120 ha Eigenfläche führte der Senior 50 Jahre immer fortschrittlich in die heutige Generation. Bis 1980 lag der Fokus des Betriebs auf der Milchviehhaltung und Forstwirtschaft. Dies war für die Region typisch. Nachdem sich die Umstellung auf Kälber und Jungviehaufzucht in den 80er Jahren wirtschaftlich nicht mehr trug, suchte der Betrieb eine Neuorientierung. Diese wurde zwischenzeitlich in der Pensionspferdehaltung gefunden, aber vor allem in der Direktvermarktung. Der Kartoffelanbau wurde intensiviert. Die klassische Einkellerung der Kartoffeln durch Privatleute hat in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen. Es entwickelte sich eine ganzjährige Vermarktung der Kartoffeln in kleineren Gebinden ab Hof. Ab 1987 begann man mit der Haltung von Weidemastgänsen und deren eigener Schlachtung. 1993 kamen auch Puten und Eiererzeugung zum Angebot vom Hof dazu. Die Direktvermarktung wurde vorangetrieben und immer noch mehr Wert auf Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Mit der 1993 gegründeten biologischen Station, dem Naturschutzzentrum Märkischer Kreis, wurde das Projekt zum Erhalt von Märkischen Streuobstwiesen und der damit verbundenen Herstellung von  hochwertigen Apfelsaft gestartet. 1995 fand das erste Sauerländer Apfelfest statt. Diese Veranstaltung hat sich mittlerweilezu einem regionalen Groß-Event entwickelt.

2015 begann man mit dem Anbau alter Kartoffelsorten, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Christian Crone übernahm mit seiner Frau Iris den Betrieb im Jahr 2006 und bewirtschaftet heute 150 ha vollarondierte Fläche; davon 27 ha Ackerland, 23 ha Grünland und 100 ha Forst.

Am Hof werden heute direkt Gänse, Puten, Eier und Kartoffeln aus eigener Erzeugung angeboten. Ergänzt wird das Angebot durch Heu, Stroh, Brennholz, Christbäume und zugekaufte Produkten von anderen regionalen Erzeugern. 

4. Multifunktionale / nachhaltige Landwirtschaft und europäische Agrarlandschaften (EAL)

Landschaftstyp
Freier Text

Der Betrieb liegt im Westen des Sauerlands in unmittelbarer Nähe zu den Ballungsräumen (ca. 60 Km) an Rhein und Ruhr und gilt mit seinen Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Reizen als ein beliebtes Erholungsgebiet mit abwechslungsreichen Ausflugszielen.

Die Bewirtschaftung der Flächen ist aufgrund der Topographie und kleiner Parzellen eine Herausforderung, die der Betrieb gerne annimmt. Er legt dabei einen großen Fokus auf an den Standort angepasste Pflanzen, die auch vielversprechend sind hinsichtlich der Direktvermarktung - wie zum Beispiel alte Kartoffelsorten.

20 ha des Grünlandes werden extensiv genutzt. Im Laufe der Zeit wurde die Anlage von Waldsäumen forciert sowie eine Bentjeshecke und eine Vogelschutzhecke inmitten der Feldflur gepflanzt.

Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit gibt es Hinweistafeln in der Flur mit Erklärung zu den Pflanzen und der Wirtschaftsweise.

Darüber hinaus steht der Obsthof heimischen Imkern mit ihren Bienenvölkern zur Verfügung. Die Streuobstwiese besteht aus ca. 30 alten Bäumen.

Durch die Art der Bewirtschaftung trägt der Betrieb bei zu:

- Erhalt und Stärkung der Biodiversität

- Erhalt traditioneller Gebäude

- Erhaltung traditioneller Bewirtschaftungstechniken

- Reduzierung der Bodenerosion

- Förderung des Wertes der Landschaft

- Schaffung von Arbeitsplätzen

- Produktion von qualitativen, sicheren und gesunden Lebensmitteln

- Wiederaufbau einer Verbindung der Menschen (aus der Region) zur Landschaft und zur Nahrungsproduktion

- Kinder- und Jugendarbeit

- Awarness rising - Ich weiß immer nicht so recht, wie man das übersetzt: Aufmerksamkeit schaffen für Landwirtschaft und Landschaften

- Erhalt heimischer/regionaler (Tier-? Und) Pflanzenarten

 

Rat und Empfehlung

"Im Leben muss man immer ein konkretes Ziel haben. Folgender Grundsatz führt dabei zum Erfolg: Gegen die Natur nichts, mit der Natur alles!"

"Wenn man den Kreislauf am Standort im Takt und am Laufen hält, dann kann der Betrieb auch ökonomisch langfristig gesund sein!"

5. Einschätzung, notwendige Fähigkeiten, Fragen

Allgemeine Überlegungen

Der Familienbetrieb akzeptiert die Beschränkungen, die sich aus der Lage des Betriebs im teils zerklüfteten Mittelgebirge mit Schieferverwitterung und zahlreichen Steilhängen ergeben. Herr Crone sucht nach Entwicklungsmöglichkeiten und nutzt diese konsequent. Insofern bietet die land- und forstwirtschaftlich herausfordernde Struktur der Landschaft auch große Chancen in der Direktvermarktung und im Aufbau der Nähe zu den Kunden. Der Betrieb nimmt einen Bildungsauftrag für die Gesellschaft wahr. Im Jahr sind ca. 300 Schüler auf dem Hof zu Gast.

Es ist essentiell wichtig für einen erfolgreichen Betrieb der Landwirtschaft, sich mit den Bedingungen vor Ort zu arrangieren- egal ob Klima, Höhenlage oder Bodenqualitäten.

Herr Crone sieht diese Herausforderungen als spezielle Chance. Er folgt der Natur und ihren Regeln, anstatt zu versuchen die Natur zu verändern. Innerhalb eines kooperativen Ansatzes von Landwirtschaft, Naturschutz, Tierschutz und Landschaftspflege auf dem Crone-Hof wurde hier ein stabiles System entwickelt, das Natur, Landschaft und Gesellschaft verbindet.

Natürlich ist auch hier Zeit ein knapper Produktionsfaktor. Entsprechend sucht Herr Crone ständig auch nach interessanten Nischen, die zu diesem System und seiner Vision von Landwirtschaft passen.

 

Stärken Schwächen
  • Öffentlichkeitsarbeit.
  • Mehrere Standbeine.
  • Aufwand der Bewirtschaftung.
  • Abhängigkeit von Förderungen.
Chancen Bedrohungen
  • Tourismus.
  • Weg-Anbindung.
  • Bildung mit Schulklassen.
  • Flächenkonkurrenz.
  • Düngung in zukunft (Nitrat-Grenzwerte versus Nährstoffversorgung).
Haupttraining/Fähigkeiten/Kompetenzen

Herr Crone ist sehr gut in Land- und Forstwirtschaft ausgebildet.

Er ist sehr offen für Weiterbildung und aus dem Bewußtsein für funktionierende Kreisläufe der Natur erkennt er die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Landwirtschaft-Wirtschaftsweise-Landschaft-Gesellschaft und auch mit dem Markt daraus. 

Der Betrieb agiert an der Schnittstelle von Ökologie und Ökonomie und ist offen für regionale Kooperationen.

Fragen

- Es ist eine Herausforderung, gleichzeitig an einem ökonomischen und ökologischen Mehrwert zu arbeiten. Wenn Sie beides erreichen und sogar ein besseres Ansehen in der Gemeinschaft, ist das ein sehr gutes Ergebnis. Sehen Sie in Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb mögliche Win-Win-Situationen, die Ökologie und Ökonomie verbinden?

- Erhaltung der Biodiversität und Erhaltung des visuellen Landschaftscharakters mit seinen Landschaftselementen können unterstützt werden. Könnten Sie in diesem Bereich mehr tun? Und würde es von der Gemeinschaft anerkannt und geschätzt werden?

- Kontakte zu den Gemeinden, Schulen und Kindergärten bieten die Möglichkeit, direkt in Kontakt zu treten und Geschäftsmöglichkeiten entlang der Wertschöpfungskette zu bilden. Haben Sie Kontakt zu Bildungseinrichtungen?

 

Schlüsselwörter

EAL Schlüsselwörter
Farming Key words
Stichwörter: Multifunktionale und Nachhaltige Landwirtschaft