Farma pod Melichovou skalou
Sekundarstufe
Der Betrieb "Farma pod Melichovou Skalou" befindet sich am Steilhang von Melichova skala in der Ortschaft Skliarovo in der Nähe der Stadt Detva, in der südlichen Region Podpoľanie, in der Mittelslowakei. Die Familie Vágner ist im Jahr 2005 hierher gezogen und hat wirtschaftet seither in Agritourismus und Milchproduktion. Ihre tägliche Arbeit besteht darin, sich um die Landschaft zu kümmern und hochwertige landwirtschaftliche Produkte zu produzieren. Die Familie ist stolz auf diesen Ansatz. Die traditionell genutzte Agrarlandschaft ist attraktiv und bietet auch Gelegenheit, Heilpflanzen und Früchte zu pflücken. Das nahe gelegene Naturschutzgebiet ist wegen seiner felsigen Klippen und Waldbestände touristisch interessant.
Sekundarstufe
Anzahl der Arbeiter | Familienmitglieder | externe Mitarbeiter |
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Vollzeit | 1 | 0 |
Teilzeit | 3 | 0 |
Der Betrieb befindet sich in einer "Übergangszone" des UNESCO-Biosphärenreservats MaB und des Landschaftsschutzgebietes Poľana. Der Berg Poľana Stratovolcano ist von seltenen Wäldern und Steilhängen umgeben. Mit dem Steilhang Melichova skala hängt die Namensgebung des Betriebs zusammen. Der Betrieb ist Teil der Streusiedlung, die für die Region Podpoľanie charakteristisch ist. Die Region ist in der Slowakei und im Ausland vor allem für seine Traditionen und Volksfeste bekannt. Die Traditionen werden auch von der Familie Vágner gepflegt. Ihr Betrieb und andere landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften geschichtsträchtige Grundstücke, die in der Region gut erhalten sind. Private Grundstücke wurdne während des kommunistischen Regimes aufgrund ihrer geringen Fruchtbarkeit nie flurbereinigt. Das Leben war hart hier und viele Familien gingen weg. In den letzten Jahren sind viele zurückgekommen, gefolgt von weiteren Menschen aus anderen Regionen. Es geht diesen Rückkehrern nicht nur darum, Landwirtschaft, sondern auch darum ein Geschäft im Agrotourismus aufzubauen. Dies gilt auch für die Familie Vágner.
Die vielseitige und nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung und auch Entwicklung des Agrotourismus fördern die Einbeziehung eines traditionell bewirtschafteten Ackerlandes in die Übergangszone des MaB. Das UNESCO-Biosphärenreservat und das Landschaftsschutzgebiet Poñana wurden als sehr wichtiger Schritt für die Bewohner betrachtet. Sie haben sich in einem Referendum ebenfalls zu diesem Thema geäußert. Die Einheimischen verstehen, dass das Land ein außerordentlich hohes Potenzial für Agrotourismusaktivitäten hat, während das Potenzial für landwirtschaftliche Produktion gering ist. Der Wert der Landschaft war der wichtigste Aspekt für die Familie Vágner, ihre Geschäftstätigkeit aufzunehmen. Sie fühlen sich hier zu Hause und ihre Einstellung hilft ihnen im Alltag. Traditionell bewirtschaftete Grundstücke sind attraktiv für ihre Gäste und Touristen, die ihren Hof über dei nahegelegene Straße erreichen. Die Familie ist ein gutes Beispiel dafür, wie nachhaltiges Leben in der Agrarlandschaft in der Slowakei aussehen kann.
"Obwohl wir uns bewusst sind, dass landwirtschaft auch eine Herausforderung ist, lieben wir sie einfach. Wir lieben die Lebensweise genauso wie die Umgebung, in der wir leben. Sie hilft uns, Hindernisse zu überwinden und jeden Tag in vollen Zügen zu leben."
Obwohl die Betriebsinhaber einige Schulungen in Bezug auf unternehmerische Aktivitäten auf dem Bauernhof absolviert haben, sagen sie, dass komplizierte Rechtsvorschriften Familienbetriebe entmutigen. Aus den Erfahrungen anderer Landwirte wissen sie, dass dieses Thema in fast allen kleinen und familiär geführten Betrieben breit diskutiert wird. Es gibt viele Hindernisse, die durch die Gesetzgebung auferlegt werden, aber der Betrieb weigert sich, Qualität auf Kosten der Quantität aufzugeben. Ein solcher Ansatz ist bei Geschäftsleuten nicht üblich. Start-ups und etablierte Landwirte benötigen daher eine Weiterbildung auf dem Gebiet der Vermarktung und Pflege von Landschaftswerten in Bezug auf die Lebensmittelqualität. Die Region Podpoľanie ist ein ideales Beispiel dafür, wie Landanbau auf traditionelle Art und Weise aussehen sollte. Viele Bauernhöfe sind jedoch verlassen und das Land in ihrer Nachbarschaft wird nicht gepflegt, was sich negativ auf den großen Vorteil des Territoriums auswirkt - den spezifischen landschaftlichen Charakter, nach dem der Tourist sucht. Aus den Erfahrungen der Familie Vágner ergibt sich ein weiteres lange übersehenes Problem - ein geeigneter Bauernhof oder ein Gehöft ist aufgrund von Zwängen, die von ursprünglichen Eigentümern beim Verkauf von Immobilien verursacht wurden, nicht leicht zu erhalten (die vorherigen Eigentümer konnten keinen Konsens für den Bauernhofverkauf finden). Diese Situation ist eines der Haupthindernisse für die weitere Entwicklung einer multifunktionalen und nachhaltigen Landwirtschaft. Ein weiteres Problem ist die unzureichende Infrastruktur. Besucher aus der Slowakei, aber auch aus dem Ausland werden von dieser Region angezogen, und zwar durch sein natürliches, kulturelles und historisches Erbe sowie durch Volksfeste und kulturelle Veranstaltungen, die während der Sommersaison traditionelle Handwerkskunst und Produkte fördern. Auf der anderen Seite ist das touristische Potenzial des Landes in der Wintersaison noch nicht ausgeschöpft.
Stärken | Schwächen |
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Chancen | Bedrohungen |
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Die “Mehrzwecklandwirtschaft” der Eigentümer wurde ohne pädagogische Unterstützung oder Beratung in Bezug auf nachhaltige Landwirtschaft entwickelt. Sie fanden Inspiration und Orientierung für ihr aktuelles Geschäft im Ausland, wo sie auf Bauernhöfen arbeiteten und ihre Erfahrungen sammelten. Gleichzeitig konnten sie aus ihrem Studium gewonnene Erkenntnisse von Landschaftsmerkmalen in ihr Geschäftsmodell einbringen. Wenn sie Rat brauchten bekamen sie auch Unterstützung von ehemaligen Klassenkameraden (zum Beispiel bei der Produktverarbeitung). Ihre Kinder nehmen auch an landwirtschaftlichen Projekten am Hof teil. Dieses Konzept ist äußerst wirksam und nützlich, da das Angebot Kindern hilft, in Zukunft selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen, und ihnen grundlegende landwirtschaftliche Fähigkeiten beibringen, die sie für ihre zukünftige Arbeit nutzen können. Die Familie engagiert sich im kulturellen Leben der Region und nimmt an Folkloreveranstaltungen teil. Diese Aktivitäten unterstützen die lokale Identität aller Familienmitglieder und geben ihnen das Gefühl der Nützlichkeit, Zugehörigkeit zur lokalen Gemeinschaft.
- Haben Sie einen Katalog von Attraktionen mit natürlichem, kulturellem und historischem Wert, die für Touristen interessant sind und den Agrartourismus fördern würden?